Militärakademie „Friedrich Engels“

Gründung vor 60 Jahren – eine Leistungsbilanz

Autor: Rainer Böhme

Der Jahresbeginn 2019 bringt die sechzigste Wiederkehr des Gründungstages der Militärakademie „Friedrich Engels“ der Nationalen Volksarmee der DDR, am 5. Januar 1959 in die Erinnerung.

Die Militärakademie wirkte 32 Jahre als eine militärische wissenschaftliche Lehr-und Forschungsinstitution, wie es sie bis dahin in der deutschen (Militär-) Geschichte noch nicht gegeben hatte. Damit sind der Gebrauch der Militärwissenschaft als ein kompaktes theoretisches, methodologisches und organisatorisches Wissenschaftsgebäude und die Versammlung mehrerer Wissenschaftsdisziplinen unter einem Dach angesprochen – die Militärwissenschaften, die (Sozial-)Gesellschaftswissenschaften und Technikwissenschaften. Ein Alleinstellungsmerkmal der Akademie bestand zudem darin, dass sämtliche NVA-Teilstreitkräfte und die Grenztruppen der DDR die akademische Ausbildung prägten.

Durch die historische, resp. die militär-geschichtliche Forschung werden die Publikationen aus DDR-Zeit[1] besonders kritisch bezüglich ihrer politisch-ideologischen Legitimierungsfunktion für die Linie der Partei- und Staatsführung hinterfragt. Gleiches traf auf den Historischen Abriss aus dem Jahr 1988 über die Militärakademie in Dresden zu.[2]

Zahlreiche Berichte von Zeitzeugen-Wissenschaftlern sind in der Schriftenreihe DSS-Arbeitspapiere im Zeitraum 1990 – 2015 zur Militärakademie und zur Militärwissenschaft erschienen.[3]

In Vorbereitung des wissenschaftlichen Kolloquiums im Januar 2009 der Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V., wurden die akademischen Leistungsdaten der Militärakademie zusammengetragen, historisch-kritisch aktualisiert und in einer Dokumentation dargestellt.[4] Im Hauptreferat sowie Korreferat des Kolloquiums[5] stellten Militärhistoriker die Gesamtentwicklung der Akademie und den aktuelle Forschungsstand vor. Mehrere Redebeiträge von Zeitzeugen und Gästen ergänzten die historisch-kritische Rückschau.

Aussagekräftige Fakten zum militärischen Hochschulbildungsbereich der DDR liegen aus einer wissenschaftlichen Dokumentation[6] der Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg vor, die durch Forschungsergebnisse aus sehr umfangreichen Archivrecherchen belegt werden. In den staatsoffiziellen Darstellungen über die Hochschullandschaft der DDR blieb der militärische Hochschulbereich ausgespart und damit im Wesentlichen unterbelichtet.

Mit dem hier abrufbaren ausführlichen Beitrag bilanziert der Autor die Leistungsbilanz der Militärakademie der NVA.


[1]   Siehe vor allem in: Die Militär- und Sicherheitspolitik in der SBZ/DDR, Eine Bibliographie (1945–1995), Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Hrsg.: H. Ehlert, Bearb. v. H.-J. Beth, München 1996, S. 359-361 (Militärgeschichte seit 1945, Bd. 10).

[2]   W. Jahn, R. Jäntsch, S. Heinze, Militärakademie Friedrich Engels, Historischer Abriss, Berlin. 1988.

[3]   Siehe: DSS-Arbeitspapiere, Hrsg.: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V.. Zur Militärakademie, in: H. 26/1996, 38/1997, 50/2001, 72/2004, 76/2005. Zur Militärwissenschaft, in: H. 3/1990, 5/1992, 95/2009, 114/2015.

[4]   W. Demmer, E. Haueis, Militärakademie Friedrich Engels, 1959 bis 1990, Eine Dokumentation, Hrsg.: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e. V., Dresden 2008.

[5]   P. Heider, Die Militärakademie Friedrich Engels von ihrer Gründung bis zur demokratischen Militärreform, Eine historisch-kritische Betrachtung.

R. Wenzke, Zur militärgeschichtlichen Forschung über die Militärakademie Friedrich Engels der NVA, in: DSS-Arbeitspapiere, H. 95, Hrsg.: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V., Dresden 2009, S. 15-34 sowie 35-47.

[6]   A.Burkhardt, Militär- und Polizeihochschulen in der DDR. WissenschaftlicheDokumentation, in: Arbeitsberichte 2’00, Hrsg.: HoF Wittenberg, Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Wittenberg 2000, 183 S.

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